Verschlafen
Normalerweise stehe ich kurz vor sechs mit dem Bauern auf, wir trinken einen Kaffee zusammen, dann geht er in den Stall und ich bereite das Frühstück vor und lese zum ersten Mal Mails und Blogkommentare. Gegen sieben Uhr gehe ich dann auch hinüber, um die Kälber zu tränken und zu füttern und eventuelle Problemkühe zu verarzten.
Letzte Nacht war es sehr heiss, wie schon seit Tagen, und wir haben schlecht geschlafen. Erst gegen Morgen kühlte es ein wenig ab. Als der Bauer aufstand, drehte ich mich nochmals um: «Nur noch zwei, drei Minuten...» Und schon war ich wieder eingeschlafen. Ich träumte, ich wolle die Kälber tränken, doch die Kessel waren alle schmutzig oder gespalten, die Melkerin war schon fertig und ich hatte keine warme Milch mehr im Milchhaus, dann fiel ich mitsamt dem einzigen Kessel in den Mist... kurz, ein Alptraum.
Plötzlich spürte ich Nässe auf meinem Gesicht, Nässe auf dem Kissen neben mir, ein gewaltiges Rauschen, dann Donner. Ich öffnete die Augen, der erste Blick auf den - selbstverständlich längst abgelaufenen - Radiowecker: 7h30 !! Und ein Gewitter tobte draussen, der Regen kam waagrecht durchs offene Fenster und hatte mich mit einer kühlen Dusche geweckt. Schnell, das Fenster geschlossen, den Schaden besehen. Auf dem Nachttisch wellen sich die Deckel der Bücher, zum Glück sind es alles eigene, kein ausgeliehenes... Im Nähzimmer nebenan ist ein Paar Socken, das zum Flicken bereit lag, klatschnass geworden, der Nähtisch ist zum Glück aus Melamin, leicht abzuwischen. Ich ärgerte mich einen Moment lang, doch dann sagte ich mir, dass es ja eigentlich ein Glück sei, dass ich mich verschlafen hatte, denn wenn ich beim Ausbruch des Gewitters schon im Stall gewesen wäre, hätten wir jetzt ein richtiges
Wasserbett...
Letzte Nacht war es sehr heiss, wie schon seit Tagen, und wir haben schlecht geschlafen. Erst gegen Morgen kühlte es ein wenig ab. Als der Bauer aufstand, drehte ich mich nochmals um: «Nur noch zwei, drei Minuten...» Und schon war ich wieder eingeschlafen. Ich träumte, ich wolle die Kälber tränken, doch die Kessel waren alle schmutzig oder gespalten, die Melkerin war schon fertig und ich hatte keine warme Milch mehr im Milchhaus, dann fiel ich mitsamt dem einzigen Kessel in den Mist... kurz, ein Alptraum.
Plötzlich spürte ich Nässe auf meinem Gesicht, Nässe auf dem Kissen neben mir, ein gewaltiges Rauschen, dann Donner. Ich öffnete die Augen, der erste Blick auf den - selbstverständlich längst abgelaufenen - Radiowecker: 7h30 !! Und ein Gewitter tobte draussen, der Regen kam waagrecht durchs offene Fenster und hatte mich mit einer kühlen Dusche geweckt. Schnell, das Fenster geschlossen, den Schaden besehen. Auf dem Nachttisch wellen sich die Deckel der Bücher, zum Glück sind es alles eigene, kein ausgeliehenes... Im Nähzimmer nebenan ist ein Paar Socken, das zum Flicken bereit lag, klatschnass geworden, der Nähtisch ist zum Glück aus Melamin, leicht abzuwischen. Ich ärgerte mich einen Moment lang, doch dann sagte ich mir, dass es ja eigentlich ein Glück sei, dass ich mich verschlafen hatte, denn wenn ich beim Ausbruch des Gewitters schon im Stall gewesen wäre, hätten wir jetzt ein richtiges
Wasserbett...
farmersfrau - 19. Jul, 11:31
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